Abstimmen von Anforderungen


In der Praxis gibt es immer wieder unterschiedliche Auslegung von Anforderungen, die nach der Umsetzung oft mit Nacharbeit verbunden sind. Das kostet wertvolle Zeit und verursacht unnötige Kosten.

Damit man Anforderungen mit dem Anwender bzw. Kunde abstimmen kann, braucht es ein gemeinsames Verständnis des Problemfeldes, auch Domäne genannt.

Eine bewährte Methode ist die Visualisierung der Ereignisse, die in der Domäne vorherrschen.
Zum Darstellen der Ereignisse nimmt man am besten ein Tool wie realtimeboard
(es geht aber auch mit der klassischen Powerpoint Variante).

In einem Workshop mit den Beteiligten werden die Ereignisse als farbige Stickies erstellt.
Diese werden interaktiv an die Position geschoben, die dem Ereignis im zeitlichen Ablauf entspricht. Ziel ist es die Ereignisse und deren Auslöser zu identifizieren und somit ein möglichst vollständiges Bild der Domäne darzustellen.
Das Bild, was dabei entsteht kann als das Big Picture der Domäne betrachtet werden, anhand dessen sich schließlich Anforderungen abstimmen lassen.

Hier ein Beispiel für die Ereignisse der „Notiz“ Domäne.

Sollte eine Anforderung formuliert werden, die sich im Big Picture keinem Ereignis zuordnen lässt, kann gleich hinterfragt werden, welchen Nutzen diese Anforderung haben soll, und wie diese in den Ablauf des Programms passt.

Nehmen wir an, in der „Notiz“ Domäne würde ein Anforderung lauten:

Anwender kann eine Notiz für bestimmte Personen freigeben

Das Big Picture könnte wie folgt erweitert werden.

Für die Freigabe einer Notiz lassen sich weitere Merkmale identifizieren.
Ein „Benachrichtigungssystem“ stellt dabei die Freigabe einem Emfänger zu.

In so einem Big Picture ist es sehr einfach den zeitlichen Ablauf von links nach rechts durchzugehen und die Elemente für die Formulierung der Anforderungen zu identifizieren. Sollte dabei ein Ereignis unklar sein, können Bedingungen, Eingaben oder Externe Systeme in das Bild aufgenommen werden.